Samstag, 8. August 2020, 19 Uhr
Weingut Heid, Fellbach, Cannstatter Str. 13/2
Karten sind ab Montag, 27. Juli, beim i-Punkt erhältlich. Sie kosten 18 €, für Mitglieder 16 €, inklusive Glas Wein oder Perlino und Brezel.
Kulturgemeinschaft Fellbach
Nachgelegt und vorgegriffen:
Mundart-Liedermacher Pius Jauch ergänzt die „Hoffnungsfunken“-Reihe im August
Die Hoffnungsfunken-Trilogie der Kulturgemeinschaft Fellbach auf dem rebenumrankten Freisitz des Weinguts Heid war ein Renner. Andererseits zeichnet sich deutlich ab, dass die traditionsreiche und beliebte herbstliche Mundartveranstaltung im Weinkeller Heid im Zeichen von Corona nicht stattfinden kann. Der urige Keller, wo es eng und gemütlich zugeht, ist leider in dieser Zeit als Spielort nicht geeignet. Deshalb hat die Vorsitzende der Kulturgemeinschaft Christa Linsenmaier-Wolf kurzerhand umdisponiert und die eigentlich für Oktober geplante Aufführung im Keller ins Freie und in den Sommer vorverlegt. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass unsere Gastgeber, namentlich Markus Heid, auf meinen Vorschlag flexibel und positiv reagiert haben“, so die Vorsitzende. Ebenfalls sehr gefreut hat sich der Künstler, der ursprünglich für den Herbst eingeplant war: Für den Rottweiler Liedermacher Pius Jauch ist es der erste Auftritt nach dem Lockdown.
Der schwäbisch- alemannische Poet und Sänger gastiert nun am Samstag, 8. August, um 19 Uhr im Weingut Heid, Cannstatter Straße 13/2.
Pius Jauch ist Dichter, Sänger, Komponist, Gitarrist und Schauspieler und gehört mit 36 Jahren der jungen Generation schwäbischer Mundart-Interpreten an. Liebe zur Mundart bedeutet für ihn jedoch nicht, daheim zu verhocken. Vielmehr hat er bereits ein abenteuerliches Leben und eine erstaunliche Künstlerkarriere hinter sich. Geboren und aufgewachsen in Rottweil, hat er früh Geige und Gitarre erlernt und erste eigene Lieder geschrieben. Im Studium in Heidelberg hielt es ihn nicht lange. Drei Jahre lebte er in den Abruzzen, wo er Pizzaöfen baute, Trüffeln suchte und zahlreiche Lieder auf Schwäbisch, Hochdeutsch und Italienisch schrieb. Nach einem längeren Aufenthalt in Venedig verbrachte er drei kreative Jahre als Selbstversorger auf einem Bergbauernhof in Südtirol. Hier sind weitere Gedichte, Lieder auch auf Italienisch und Theaterstücke entstanden. Mehrere CD-Einspielungen und eine wachsende Zahl von Live-Konzerten machten auf ihn aufmerksam, die Heimkehr an den oberen Neckar folgte. Im Jahr 2012 wurde dem sympathischen Barden der Sebastian-Blau-Preis, Gütesiegel für Mundartpoesie, verliehen. Als Mundartaktivist beteiligte er sich auch an Podiumsgesprächen mit Ministerpräsident Kretschmann. Schwungvoll, amüsant und nachdenklich zugleich besingt Pius Jauch die Welt in vielschichtigen Liedern. Dabei vermittelt er virtuos die Ausdruckskraft und Musikalität des schwäbisch-alemannischen Dialekts, moderiert gerne auch auf Hochdeutsch und streut gekonnt italienische Canzoni ein, die an einem lauen Sommerabend unsere Italiensehnsucht wecken. „Texte voller Lyrik und Poesie, aber auch Witz und Ironie, gepaart mit funkelnder, brillant vorgetragener Musik“, schrieb die Presse. Und „man denkt an einen der ganz Großen der amerikanischen Singer-Songwriter-Garde: Woody Guthrie“.
Die Veranstaltung ist leider ausgebucht. Aufgrund der weiterhin gültigen Abstandsregeln ist die Zahl der Besucherinnen und Besucher begrenzt.